04.07.2005
Empfange mich
Gibt es sie, die Angst des Grundes, die Angst davor, das erste mal Lust zu
empfinden?
Die Treppe lässt die Wärme des Bettes erahnen und die Stufen heben Dich in
den Himmel der Lust noch bevor Du weisst, wie Dir geschieht.
Mein Busen erhört
den Wahnsinn und die Unverschämtheit des Treppenhauses. Deine Erregung fehlt im
Sessel der Zärtlichkeit. Gelungene Sperrspiele warten auf die beißende Bestie -
bis zum Höhepunkt der wunderbaren Sucht. Wer zahlt für den Akt dieses traurigen
Besuches?
Gern würde ich
das Geländer erklimmen und die Blumen des Vergessens auf den Stufen finden.
Sanft – roter Schlaf erlöst mich vom Rattentod und die Armut des Liegens ergibt
sich dem Unvorhersehbaren.
Ich nehme Dich
mit zu mir und schenke Dir Sorge um Deinen Körper, der nicht dankbar sein
sollte in dieser zarten Nacht der Versuchung. Deine unendlichen Häute willst Du
nie aus ziehen und eine Berührung in der Wirklichkeit erscheint Dir fremd wie
die Kälte, in der Du zu Hause bist.
Ich werfe fort
meine Hüllen und alles, was mich schön erscheinen lässt im Licht und will Dich
lieben in mir bis die Sehnsucht mich verschlingt.
Im Rausch der
Grotte öffne ich die Quelle meiner Lust, und sanft leidend schenke ich Dir die
Unbeweglichkeit meines Körpers. Du wirst mich nehmen ohne Worte, denn Stummheit
ist Deine einzige Bitte. Wundervolle Unterbrechung der Erniedrigung schlägt
mich in den Abgrund und ich schwebe in meinen Küssen und beeindrucke mit
bezahlbaren Gedanken.
Wie lange wirst
Du empfänglich sein für meine zunehmende Erregung? Wann endlich werden wir uns
schlagen in Angst und Tränen? Nach dem ersten Schlag werden wir nie wieder
aufhören, uns in mutiger Sattheit der Wunden zu wälzen.
Nacktheit
erschreckt nie mehr. Atem verraubt sich im Voyerismus und schenkt Dir ungefragt
den Schlüssel zu meinem Körper.
Alles kann ich
übergehen und geschehen lassen doch vergeben und verschenken, gepunktet und
ohne Angst um Dich und mich – um uns wird mir schwer fallen. Hab keine Anst
davor!