07.02.2006

 

SCHATTEN

 

Der Schattenkörper verfolgt mich. Ich spüre wie auch die Angst mich überfällt und flüchte. Ein Cafe erscheint mir zuflüchtig und farblos genug, mich zu verbergen - mich und mein Leben. Und wieder spüre ich das fremde Atmen neben mir. Mein Gesicht wird blaß, all meine zellige Belebtheit gefriert, denn ich habe eine Ahnung von dieser modrigen Luft, die Lust in mir erzeugt - Lust, die mich zum Beischlaf zwingen könnte, jederzeit. Ich will mich nicht mehr wehren, aber Es wehrt sich in mir - alles, mein Leben, meine Füße, meine Hüfte, mein Unterleib...

Wie eine rote Schlange winden sich die greueligen Fransen um mich. Und die Ruhe breitet sich aus in mir. Sie erreicht mich wie noch nie. Ich will mich hingeben und werde nicht kämpfen. Ich werde am Leben bleiben und nicht sterben, denn das Leben schwebt über mir, läßt mich nicht los. Ich versuche zu graben immer tiefer und merke bald, dass dies der falsche Weg ist. Wollte ich mich nicht nach oben graben? Wollte ich mich nicht ohne Mühe ins Licht winden?

Auf der Suche nach vertrauten Bildern schreibe ich mich in den Sand. Der Schatten kehrt zurück zu mir, wirft sich auf mich, überwältigt mich. Mir fällt wieder ein, dass ich mich nicht wehren will. Mir fehlt die Entschiedenheit für den Moment. Sie ist mir unterhalb des Weges verloren gegangen, und zu  suchen bin ich nicht stark genug heute. Mir bleibt nur, mich weiter zu schreiben in den Sand voller Hoffnung auf etwas, auf jemanden, der erkennt, der die Geschichte versteht und mir Verlorenes wiederfindet.