VERLEBTE LINIEN - EIN  ZWIEGESPRÄCH AM SONNTAG NACHMITTAG

 

 

A:   Wirst Du wegen mir Deinen Weg unterbrechen?

 

B:  Sie ist so gradlinig, diese scheinbare Welt manches Mal - muß erst springend mich fort bewegen.

 

A:   Aber alles was ich kenne von Dir sind Deine Fußspuren im Sand.

 

Ich schlage einen Bogen und gehe voll Selbstbewußtsein weiter

Verzweifelt suche ich nach einer Möglichkeit, zu wenden oder wenigstens zurück gehen zu dürfen.

Hinter jeder Ecke erwarte ich das Schreckgespenst oder einen liebevollen Menschen

Ich renne blitzschnell um jede Ecke, die sich mir bietet

 

A:   Ich werde all die verwirrenden Linien neben, über, unter und hinter mir lassen - für Dich - konzentriere mich auf meine Linie des Lebens.

 

B:  Will mit Dir den Roten Weg gehen, auf dem blaue Balken über den Fluß führen - begleitest Du mich?

 

A:   Was, wenn ich die Gelbe Lebenslinie wähle, die auf den weiß-grauen Pfad führt?

 

B:  Nein, ich kenne den durchgesichtigen Raum, in dem ich stets entdeckt werde!

 

A:   Und ich will nicht schreiten auf dieser zugemüllten Straße! Diese Straße mit ihren stinkenden Röhren, durch die ich mich nicht zwänge.

 

B:  Der Fenstersims wird verstauben, wenn Du nicht rührst Deine Ellenbogen darauf.

 

A:   Doch so kann ich besser unterbrechen die Linien aus leuchtenden Segmenten mit jedem meiner Schritte.Verstehst Du nicht?

 

B:  Wie gut ich Dich verstehe! Der Grad meiner Erregtheit beschreibt doch nur Wege, die sich in Form und Farbe verändern.

 

A:   Ich will, dass sich unsere Vergangenheit nicht nur rückwärts in den Boden schreibt. Laß es uns versuchen, noch heute!

 

B:  Mit meinen geliebten Stabsprüngen in die Höhe will ich es versuchen, doch werde ich weder Dich damit beeindrucken noch die Zeitlosen.

 

A:   So sehr ich mich auch mühe, es wird mir nicht gelingen, die Wand zu erklimmen - zu schade auch !!!

 

B:  Sei`s drum, auch ich gebe nicht auf, mich zu entkleiden und zu verführen in der Wirklichkeit.

 

A:   Wohin mit den roten Reihen des Sitzens, die den Weg versperren zur Erkenntnis?

 

B:  Du besteigst ganz einfach die gelben Fußbänkchen, die in die Höhe sich schrauben und den Größenwahn des Weltenbürgers erleichtern. Dann wirst Du die rechtschaffenden Kinderworte hören - sie werden in den Himmel geschrien.

 

A:   Ich weiß nicht, ob ich in der Lage bin dazu - Graziles Schielen gen Westen, Osten, Norden -  den Süden auslassend - treiben mich in den Wahnsinn.

 

B:  Aneinander gekettet werden wir unseren Weg finden, denn wir müssen uns befreien!

 

A:   Es erfüllt den Raum ein Schrei, der wie schmerzende Reiskörner mich trifft wohl tausend mal - Ich werde Dir glauben schenken.

 

B:  Reizvolle Worte, die sich in mich brennen gehen weiter und weiter und hören nie auf zu sein - wegen uns, für uns...